Warum ich kein Smartphone besitze

Tja, das Handy, das auf dem Foto zu sehen ist, ist meins! Ja, das ist tatsächlich ein Handy, und es ist tatsächlich fast unzerstörbar, wie ich festgestellt habe. Und: es funktioniert fehlerfrei seit 7 Jahren! Ich habe das Handy bekommen als ich in der 2. Klasse war und es war da schon nicht mehr wirklich aktuell. Doch warum habe ich immer noch kein Touchhandy?

Smartphones sind unglaublich aufwendige und kompliziert hergestellte Geräte. Und was ist alles in so einem Handy drin? Zum Beispiel Indium, welches in der Beschichtung für das Display vorhanden ist. Nur, Indium ist sehr selten, ist aber bei Smartphones ein unverzichtbares Metall und bei aktuellem Gebrauch, wird der Indium-bestand nur noch etwa 6 Jahre reichen. Es gibt zwar Methoden, Indium zu recyclen, nur ist der Anteil in Handys so gering (0.002 %), das es unmöglich ist, dieses Metall zu extrahieren. Eine ziemliche Verschwendung, oder?

Ein anderes Beispiel ist Kobalt. Kobalt ist in den Lithiumionenakkus enthalten. Abgebaut wird es in China, Kongo und Sambia. Kabwe, in Sambia, ist eines der Hauptabbaugebiete und einer der giftigsten Orte der Welt! Bei der Gewinnung bleibt ein Schmelz aus mehreren Schwermetallen übrig, Schlacke. Diese Schlacke wird auf Halden gelagert, jedoch werden durch Regen, Staub und Wind ständig Schwermetalle gelöst und gelangen so in die Luft und ins Gewässer. Bewohner der Gegend leiden oft unter Vergiftungen und auch für die Umwelt ist das ganze ein Desaster! Zum Glück gibt es eine Methode, durch die Kobalt recycelt werden kann, der Abbau hat jedoch bisher nicht aufgehört.

So sind Smartphones, Laptops und andere Technische Geräte für mich immer mit schweren Menschenrechtsverletzung ( unter anderem Kinderarbeit) und schlimmster Umweltverschmutzung (z.B. Rodung von Regenwäldern für Zinn) verbunden, weshalb ich mich bisher noch nicht dazu durchringen konnte, mir ein neues Handy zu kaufen.

Doch es gibt alternativen: Die einfachste: Gebrauchte Handys bekommt man z.B. auf E-bay, dort kann man sich sogar von der Qualität überzeugen, indem man einen Verkäufer in der Nähe sucht. Ihr könnt auch mal im Freundes-und Verwandtenkreis nachfragen, ob irgendwer ein altes Handy übrig hat. Ansonsten gibt es Fairphones. Handys, deren Inhaltsstoffe zum Teil aus besseren Bedingungen kommen. Und, und das ist der Hauptpunkt, sie sind modular. Man kann sie auseinanderbauen und wieder zusammenstecken, falls mal was kaputt geht, kann man es einfach austauschen, anstatt sich ein neues Smartphone kaufen zu müssen! Die beiden Marken, die ich kenne sind einerseits das Fairphone selbst, und eine deutsche Marke, die sich SHIFT-phone nennt. Hier wird zum Beispiel auf Zinn ganz verzichtet, stattdessen verwenden sie Keramik! Auch wird auf verbesserte Arbeitsbedingungen in den chinesischen Fabriken gesorgt!

Es ist natürlich nicht perfekt, aber es ist ein Ansatz und sorgt vielleicht dafür, das andere große Handymarken wie Samsung, Huawei oder Apple mal ein bisschen an die Menschen denken und nicht nur ans Geld!

Schönes Wochenende noch, Elly ❤

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